Architekt (1898-1991)
Historische Bauten
Thomas Domenig-Clavuot wurde am im Jahre 1898 in Tamins geboren. Er wuchs dort in bäuerlichen Verhältnissen auf, die ihn in seiner Art als grundsoliden, bodenständigen Menschen geprägt haben.
Nach der Grundausbildung in Tamins und der Kantonsschule in Chur besuchte Thomas Domenig das Technikum in Winterthur, wo er 1920 sein Diplom erwarb. Sein Studium wurde unterbrochen durch die praktische Tätigkeit als Zimmermann. Er durfte damals die Renovation und den Umbau der Martinskirche in Chur miterleben und war bei der Errichtung des neuen Kirchturms beteiligt.
Im Bestreben nach Vervollkommnung und Fortschritt entschloss er sich, noch ein vertiefendes Studium am Politechnikum in Friedberg in Deutschland aufzunehmen, das er mit dem Diplom als Architekt abschloss.
Menschen, aber auch seine klaren Vorstellungen und seine politische Einstellung haben wohl ihren Ursprung in dieser Friedberger Zeit.
Es folgten die Lehr- und Wanderjahre mit Tätigkeit bei Architekt Altenburger in Solothurn und bei Architekt Ziegler in Lugano, wo verschiedene Bauten heute noch von seinem architektonischen Wirken zeugen.
In seinem Streben nach Selbständigkeit und Unabhängigkeit gründete er kurz nach seiner Hochzeit Anina Clavuot aus Samedan ein eigenes Architekturbüro. Am Dorfeingang von Samedan ist noch eins seiner ersten Häuser zu sehen, ein Mehrfamilienhaus, das sich durch eine klare und für die damalige Zeit mutige Fassade auszeichnete. Es ist eins der frühen Häuser im Engadin mit einem Flachdach.
Es entstanden während dieser ersten Jahre verschiedene Mehrfamilienhäuser, so unter anderem auch in Klosters. Auch gerade diese Häuser, die heute noch ohne Veränderungen erhalten sind, machen deutlich, dass seine Häuser in technischer Hinsicht durchdacht waren.
1934 übersiedelte die Familie nach Chur, um hier eine endgültige Bleibe zu finden.
1940 wurde er auf Grund eines Gutachtens, in dem er technisch und statisch durchdachte und deshalb preiswerte Konstruktionen vorschlug, mit der Ausführung verschiedener Militärbauten im Bündner Oberland beauftragt.
Als ersten grösseren Auftrag nach dem Weltkrieg projektierte und erstellte er die kantonale Turnhalle Sand. Mit Hilfe bescheidener Subventionen entstanden die Einfamilienhäuser am Walserweg.
Thomas Domenig setzte seine Energie und sein unternehmerischen Fähigkeiten ein, um die Überbauung am Postplatz zu realisieren. Es wurde zunächst der geschwungene Mittelteil gegenüber der Kantonalbank verwirklicht, der dann nördlich anschliessend durch das Kaufhaus Vilan seine Fortsetzung fand.
Im Alter hatte er auch wieder das Malen aufgenommen, eine entspannende Tätigkeit, die ganz seinem still beobachtenden und ruhiger geworden Naturell entsprach.